Münster und seine Sprachen

Masematte rakawelen (Masematte sprechen)

Masematte heißt die alte Sprache, die fast ausschließlich in Münster und auch nur in bestimmten Stadtvierteln gesprochen wurde. Entstanden im 19. Jahrhundert galt sie als die Sprache der Arbeiter, Händler und Handwerker. Ihre Wurzeln hat sie im Rotwelschen und Jiddischen. Masematte-Begriffe erschließen sich häufig nicht. Schließlich wurde die Geheimsprache auch beim Handeln und Geschäftemachen genutzt.

Gesprochen wurde Masematte in Münster in den alten Arbeitervierteln: Im heutigen Kuhviertel in der Altstadt (früher: Tasche, Brink und Ribbergasse), in Pluggendorf (im Süden der Stadt), im Sonnenstraßenviertel an der Promenade (Wevelinghofergasse) und in Klein-Muffi, dem Viertel in Nachbarschaft zum Hansaviertel zwischen Ring, Kanal, Wolbecker Straße und Schillerstraße.

Wenn Sie den Münsteranern zuhören, dann werden Sie feststellen: Viele Masematte-Begriffe haben den Weg in die Alltagssprache gefunden. Die alte Geheimsprache erlebt seit einigen Jahre eine kleine Renaissance.

Plattdütsk küern (Plattdeutsch sprechen)

Die plattdeutsche Sprache ist im Alltag in Münster kaum noch präsent. In Straßennamen oder im Stadtbild wird sie Ihnen hier und da begegnen. Ein münsterländisches Wahrzeichen ist der Kiepenkerl, der Bauer mit der Kiepe (Korb) auf dem Rücken, in der er Wurst, Eier und andere landwirtschaftliche Produkte transportierte. In der Altstadt finden Sie ein Kiepenkerl-Denkmal am Spiekerhof, vor dem gleichnamigen Lokal.
Im Freilichtmuseum Mühlenhof können Sie erleben, wie die Westfalen früher gelebt, gewirtschaftet und auch gesprochen haben. Hier wird auch das Mönsterlänner Platt gepflegt.

Unser Aolt Huus bringt Plattdeutsches wieder in Erinnerung.